Deutsche Autotechnik: Der Wankelmotor

Der Wankelmotor ist nach seinem Erfinder Felix Wankel (1902 – 1988) benannt. Das Prinzip, das jedoch umgesetzt wurde, beruht auf dem Konzept von Hanns-Dieter Paschke (1920 – 2015). Er entwickelte nach dem 1954 erfundenen Drehkolben-Wankelmotor im Jahr 1947 den Kreiskolben-Wankelmotor. Wankel und Paschke arbeiteten gemeinsam an der Entwicklung des Wankelmotors. Mit dem Kreiskolben-Prinzip war Wankel aber nie einverstanden und hatte deswegen auch erhebliche Differenzen mit Paschke.

Durch ihre Konstruktion sind Wankelmotoren erheblich effektiver in der Kraftübertragung als Hubkolbenmotoren.

Autos mit Wankelmotor

In Deutschland gab es mehrere Anläufe, Pkws mit Wankelmotoren auf den Markt zu bringen. Letztlich wurde in Deutschland aber nur von NSU von 1964 bis 1967 der NSU Wankel Spider gebaut sowie von 1967 bis 1977 der NSU Ro 80. Der für seine Zeit sehr moderne Ro 80 wurde 1967 als erstes deutsches Auto zum Auto des Jahres gekürt. Das letzte Serienfahrzeug, das mit Wankelmotor gebaut wurde, war der Mazda RX-8, der von 2003 bis 2012 vom Band ging.

Von dem Wankel Spider wurden insgesamt knapp 2.400 Exemplare gefertigt. Das kleine Cabriolet ist heute ein gefragter Oldtimer und wird in gutem Zustand um die 30.000 Euro gehandelt.

In elf Jahren liefen rund 37.000 Ro 80 vom Band. Auch dieses Fahrzeug ist heute als Oldtimer begehrt.

Weitere Anwendungsmöglichkeiten

Auch in Motorrädern (Hercules, Suzuki, Norton), Wasserfahrzeugen und Fluggeräten wurden Wankelmotoren eingebaut. Bis heute ist das Prinzip des Wankelmotors immer wieder für Entwickler interessant. Das effektive Prinzip dieses Rotationskolbenmotors wird weitere Erfindungen und Anwendungsmöglichkeiten mit sich bringen.